Vorbemerkung
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Paris, am 30. August 1987: Ein Gespräch mit Juan Gelman, in seiner
damaligen Wohnung in der Nähe der Buttes Chaumont. Wir haben uns lange
und über die unterschiedlichsten Themen unterhalten: Dichtung, Politik,
Exil, die aktuelle Lage in Argentinien. Ich hatte ein spezielles Interesse
daran, meine Dokumentation für die akademische Lehre zu vervollständigen
und wollte auch einige poetologische Fragen klären. So schaltete
ich mein Diktiergerät ein. Ich hatte nicht vor, das Aufgezeichnete
zu publizieren.
Als ich vor kurzem die über die Jahre recht umfangreich gewordene
Mappe mit Zeitungsausschnitten und anderen Materialien über Juan Gelman
wieder durchsah, fiel mir die Abschrift dieser Aufnahme in die Hände.
Alice Navas hatte damals die Aufgabe übernommen, den Mitschnitt in
Papierform zu bringen. Obgleich der Text in zwei Hinsichten unvollständig
ist (er gibt nur einen Teil der Unterhaltung wieder und weist dort Lücken
auf, wo die Aufnahme unverständlich war), kann er doch für weitere
Studien über Juan Gelman nützlich sein.
Einige Gesichtspunkte stimmen mit dem überein, was Gelman auch
in anderen Interviews erklärt hat, andere können dazu beitragen,
die Einsicht in bestimmte poetische Voraussetzungen zu verbessern. Zur
Illustration werden vier Gedichte beigegeben, die Tobias Burghardt übertragen
hat. Zusammen mit Gedichtbeispielen, Werkverzeichnis, Lebensdaten und Anmerkungen,
die für deutsche Leser erstellt wurden, kann das Fragment als
eine erste kleine Einführung in Gelmans Dichtung dienen. |