Ich gebe mich nicht, wie Du meinst, intellektuellen Orgien hin. Ich habe ganz einfach gearbeitet, sehr regelmäßig und sogar ziemlich stumpfsinnig. Ich schreibe nicht mehr, wozu schreiben? Alles, was es an Schönem gibt, ist gesagt worden, und zwar gut gesagt. Anstatt ein Werk zu schaffen, ist es vielleicht weiser, neue unter den alten zu entdecken. Mir scheint, je weniger ich schreibe, desto mehr Genuß finde ich in der Betrachtung der Meister. Und da es vor allem das ist, was ich verlange, meine Zeit angenehm zu verbringen, halte ich mich daran.
Gustave Flaubert an Louise Colet,
30. Januar 1847

 | home |